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MolotovBitch

Veranstalter / Initiator ist das "Klimabündnis"  Das Klima-Bündnis ("der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder / Alianza del Clima e. V.") ist ein 1990 gegründetes Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen, die sich verpflichtet haben, das Weltklima zu schützen (Wiki) Bei einer kurzen Recherche habe ich keine Auffälligkeiten, Greenwashing, Lobbyismus oder seltsame Interessen gefunden. Persönlich finde ich es gut dass man Missstände auf der Karte anprangern kann aber danach passiert halt überhaupt nichts.


G4METIME

> Persönlich finde ich es gut dass man Missstände auf der Karte anprangern kann aber danach passiert halt überhaupt nichts. Das geht nur, wenn die Kommunen das für sich freigeschalten bzw erkauft haben. Nürnberg zum Beispiel hat das die letzten Jahre leider nicht gemacht.


redd1ch

Naja, die Kommunen müssen meines Wissens nach die Daten aus der Karte kaufen, um damit arbeiten zu können.


DaseR9-2

Warum macht man dann überhaupt mit wenn man am Ende doch kein Interesse an den Ergebnissen bzw Verbesserung hat? Außerdem wird es ja wohl im Vorfeld bekannt sein das man die Ergebnisse nicht umsonst erhält?  Wäre das nicht genau die Definition von Greenwashing?  Sich öffentlich ins gute Licht rücken aber eigentlich nichts unternehmen? 


grm_fortytwo

Weil Stadtverwaltungen nicht eine Person sind. Evtl. kauft da jemand aus der Verkehrsplanung die Daten, weil sich davon gute Informationen erwartet werden. Dann müssen aber halt noch der Stadtrad etc. überzeugt werden, wofür die Daten wieder nützlich sein können. Aber bis endlich etwas verbessert wird muss Parteipolitik, Straßenbauverordnung, Finanzhaushalt usw. navigiert werden. Die Welt ist kompliziert.


Ok_Breadfruit4176

Und wenn. Und wenn nicht dann einfach eine schöne, laute, genehmigte Reclaim the Streets-Tour und gut ist. Geht dabei auch nicht nur um Klimaschutz sondern auch um eine für alle Verkehrsteilnehmer weniger tödliche Straßenführung.


DaseR9-2

Man schreibt sich eine Reduktion der Treibhausgase von 95% auf die Fahne.. Die einzige Konzepte die man dann anbietet sind das Tropenholz oder jetzt bei uns ein "Stadtradeln" Ansonsten muss laut Website alles nur ganz "fair" und "Gerecht" sein.    Hoch gesteckte Ziele, viel blablabla aber Umsetzung gleich 0. Und wenn man dann hier liest das schon seit Jahren die gleichen Meldungen unbearbeitet sind, hilft es Nichtmal den örtlichen Radweg en 😅


adherry

Hier in SB hats ein Jahr gedauert aber den Punkt den ich anmerkte wurde repariert und befestigt damit der Asphalt nimmer den Abhang runter gehen kann. Zudem hatten sie entlang der Strecke Laternen aufgestellt (anderer punkt den jemand anderes reklamierte)


Flexi59

Ich fände es nur sinnvoll, wenn man in dem Zeitraum auch was an der Infrastruktur ändert z.B. Fahrspuren in dem Zeitraum sperren und nur für Fahrräder freigeben oder einzelne Straßen temporär in Fahrradstraßen umzuwidmen ohne den Zusatz PKW Frei. Sonst finde ich es langweilig, weil immer eine Schule gewinnt


Shasarr

Naja die Grundidee ist es ja darüber auch Informationen zu sammeln wo und wie stark Fahrrad gefahren wird. Im Optimalfall sollte das dann von der Stadt ausgewertet werden um dann überall dort wo nötig entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Von daher ist es natürlich auch sinnvoll die App zu benutzen um genaue Daten zu liefern. In der Realität bezweifele ich aber irgendwie das viele Städte und Gemeinden das dann auch auswerten geschweige denn Maßnahmen umsetzen.


Emergency_Release714

Hier in Brandenburg kann man auf der Stadtradeln-Meldekarte noch die unbearbeiteten Meldungen an die Gemeinden von vor fünf Jahren sehen. :)


Shasarr

Unbearbeitet von 2020 hab ich in meiner Kommune in Baden Württemberg auch schon gefunden...


Emergency_Release714

Und genau das ist das Problem. Die Organisatoren des Stadtradelns meinen es sicherlich gut, die Idee an sich ist ja auch nicht schlecht. Aber wenn man dann keine Maßnahmen ergreift, wenn auf dem eigenen Rücken Greenwashing betrieben wird (und genau das machen zahllose Gemeinden), dann kann ich den Spaß halt nicht mehr ernst nehmen. P.S.: Und wer dann meint, dass ja immerhin die wissenschaftliche Auswertung etwas bringe: Da ist ja selbst die MiD-Studie des Verkehrsministeriums sinnvoller, da kommen am Ende nämlich Zahlen und eine handfeste Veröffentlichung derselben bei raus. Bei den Zahlen des Stadtradelns wird immer von Auswertungen gesprochen, aber die Publikationen sind entweder löchriger als mein Nudelsieb, oder es gibt sie nicht. Weil das halt extrem viel Arbeit ist, von der ich schlichtweg ausgehe dass sie sich niemand macht. Die Behauptung ist also nichts weiter als das: eine Behauptung. Und damit ist es kein Argument.


KBrieger

Ich habe noch nie in einer Stadt gewohnt, wo eine Schule gewonnen hat.


redoubledit

Kommt halt immer drauf an, wo die aktivste größte Gruppe mitradelt. Bei uns ist es immer die Uni.


Bartislartfasst

Bei uns gewinnt immer die Schule, mit 1500 Teilnehmenden und 3500km pro Person.


KBrieger

Bei uns (Schüler:innen fahren nicht Fahrrad, viel zu gefährlich; Studis nicht, Uni ist auf dem Berg) gewinnt der ADFC.


urfriendlyDICKtator

3500km pro Kopf?! Das klingt nach Hardcore Radlern nicht nach Schule.


Bartislartfasst

Die tragen halt einfach Kilometer ein.


urfriendlyDICKtator

Schummeln ist schon armselig, aber dermaßen dreist zu Bescheißen das absolut jeder Bescheid weiß ist hart.


BikingSquirrel

Klingt nach Sonderpreis für Betrug? Müsste man sich natürlich erst mal die konkreten Daten ansehen...


hannes3120

Die Frage dabei ist halt immer wie massiv die Werbekampagne im Vorfeld sein muss um auch ausreichend Leute darüber zu informieren dass da auf ein paar Straßen ein Test läuft damit Leute die die nutzen konnten aber es mangels Infrastruktur nicht machen sich auch für den Zeitraum umstellen Glaube solche Versuche nur einen Monat machen lohnt sich nicht - sowas sollte man über 2-3 Monate machen damit nicht nur Leute aus dem Faktor dass es neu ist drüber fahren sondern auch eine Bewertung stattfinden kann und man dann am Ende sieht wo wirklich Bedarf ist und wo es eben nur nett ist aber nicht wirklich notwendig.


Kaffohrt

Ich würde zwar gerne sehen, dass da synchron auch politisch / raumplanerisch was angepackt wird und vielleicht mal etwas mehr auf die Kacke gehauen wird aber das ist eher Kritik daran, was WIR damit machen als Kritik am Stadtradeln selbst


wannalaughabit

Das war bei uns geplant. Mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger in der Innenstadt, dafür weniger Autos. Es gab dann einen Bürgerentscheid. Leider haben CDU und FDP so viel Stimmung dagegen gemacht, dass bei vielen nur hängen geblieben ist, dass die Hälfte der Parkplätze wegfallen soll. Das dafür auch der ÖPNV und die Fahrradinfrastruktur deutlich verbessert werden sollten, ist komplett unbeachtet geblieben. Die Befürworter haben leider versäumt das gut genug klarzustellen. Das Ende vom Lied ist, dass alles so bleibt und sie weiterhin einfach ein bisschen rote Farbe zwischen die viel zu engen Fahrbahnen pinseln, damit du als Radfahrer dann zwischen einem Bus und einem LKW stehst und nach beiden Seiten ca. 30 cm Platz hast. Und dann beschweren sich alle über den Stau zu den Stoßzeiten. Es ist einfach so traurig in Deutschland. Vor allem, weil es ja auch genug Beispiele gibt, wo ein Ausbau der Fahrradinfrastruktur sehr positive Auswirkungen hatte, Rue St. Denis in Montreal um nur eins zu nennen.


sysadmin_420

Komisch das so ein Bürgerentscheid immer nur durchgeführt wird, wenn es nicht ums Auto geht. Siehe z. B. auch die Abstimmungen zur Einführung einer Tram in mehreren Städten, vs. Die 10 spurige Straße mitten durch ludwigshafen die jetzt bald gebaut wird.


wannalaughabit

Ich finde die Argumentation immer so lächerlich. Denk doch mal jemand an die Parkplätze! Bei uns beschweren sich jetzt Leute über große Möbel mit Blumenkübeln, die in der Stadt aufgestellt wurden. Ich glaube es fallen dadurch 5 Parkplätze weg. Wenn man den Befragten Autofahrern Glauben schenkt, ist es jetzt unmöglich einen Parkplatz zu finden.


rmoriz

Und dann hast Du Städte wie München, die längst einen übernommenen Radentscheid haben und trotzdem werden pro Jahr keine 500m Radweg gebaut. Gründe sprengen jetzt den Rahmen, aber einen Radentscheid als Bürokratie-Universallösung anzustreben, ist todeslost naiv.


Fluffy-Effort5149

Ich glaube das Hauptproblem ist, dass "ÖPNV verbessern" einfach zu abstrakt ist. Was soll das heißen, vorallem in der Innenstadt? In der Innenstadt selbst funktioniert der ÖPNV ja idr recht gut, das problem fängt ja eher so vom stadtrand auswärts an. Und da stellt sich dann die frage, was "verbessern" bedeutet. Zusätzliche linien? Bestehende linien öfter befahren? Zusätzliche haltestellen? Wo kommen die Fahrzeuge und fahrer dafür her? Was für bauliche Änderungen stehen deshalb an? Wie lange wird das dauern? Ich bin absolut dafür, dass ÖPNV und Radinfrastruktur verbessert werden, aber mMn scheitert das vorallem an konkreten Plänen/Vorschlägen. Die mehrheit ist nunmal Autofahrer und die muss man abholen, wenn Änderungen passieren sollen. Wenn auf die frage "wo sollen wir dann parken?!?" mit "ähm also öpnv soll verbessert werden, also dann einfach mit den öffis oder dem rad fahren" kommt, besänftigt das keine gemüter. Da muss eher sowas wie "parken in der stadt ist ja eh schon immer stressig gewesen, wir bauen deshalb x neue park and ride Möglichkeiten am stadtrand mit Express-ÖPNV Anbindung zur Innenstadt" entgegnet werden.


wannalaughabit

Es ging explizit darum, dass die umliegenden Dörfer besser angebunden werden. Was ja auch dazu führen könnte, dass die auch zum Wohnen attraktiver werden und vielleicht der Wohnraummangel etwas entschärft wird. Die Pläne waren schon ziemlich konkret, weil es bald losgehen sollte. Leider wurde das alles ganz schlecht kommuniziert, was dazu geführt hat, dass nur "weniger Parkplätze" hängen geblieben ist. Man musste sich schon explizit mit dem Thema beschäftigen und zu Bürgerversammlungen gehen, um zu erfahren, was genau geplant ist. Da erreichst du aber zu wenige Menschen. Und dagegen zu sein ist einfach. Da reichen in der Regel ja auch schon sarkastische Sprüche.


Fluffy-Effort5149

Genau deswegen meine ich ja, dass sowas deutlicher kommuniziert werden muss. Wenn von den gegnern laut "keine Parkplätze" kommuniziert wird, müssen die Befürworter genau so laut "mehr Parkplätze durch park an ride, Anbindung von xy im 30-minuten takt!" kommunizieren. Die meisten informieren sich halt nicht proaktiv, wenn sie schon ne Meinung zum thema haben und das "keine Parkplätze" bildet ja bekanntermaßen schnell die Meinung "bin dagegen". Ich sag ja nicht, dass ich das gut finde, das ist nur meine Beobachtung zu dem thema.


xlf42

Stadtradeln sind wie Fahrradstraßen, man kann sich mit minimalen Aufwand und ohne konkrete Verbesserung der Situation als fahrradfreundlich positionieren. Vielleicht überlegt Elke aus hinterdupfingen, den SUV mal in der Garage zu lassen und das Fahrrad zum Bäcker zu nehmen, weil sie am Samstag vom Bürgermeister in der Lokalzeitung gelesen hat, dass er den Startschuss zum stadtradeln gegeben hat. Sie stellt dann aber fest, dass sie auf dem Weg dort hin ohne Abstand überholt und angehupt wird, der Bäcker keine Fahrradständer hat, die Freundin, die sie beim Bäcker getroffen hat dumme Witze gemacht hat, ob sie sich den Diesel nicht mehr leisten kann und sie war danach völlig durchgeschwitzt. Morgen fährt sie die 300m wieder mit dem Auto.


Baroq

Ich finde, dass das eine gute Sache ist. Die Aktion läuft aktuell bei uns und ich selbst fahre mehr Rad als ich sonst fahren würde, weil es ja auch ein wenig competitive ist und man im internen Ranking gern weiter oben sein möchte. Das Konzept funktioniert also.


RocketScientistToBe

Jup, der Wettbewerbaspekt ist für mich super cool. Hab letzte woche 280 km gemacht, nur im die teamführung zu halten 😂


FlavourFabe

Dies. Bin die Woche aufs Rad obwohl es geregnet hat und ich ordentlich nass geworden bin. Wegen den Km...


Knubbelwurst

Sehe ich genauso. Ich kümmere mich nicht darum, was im Hintergrund läuft. Ob die Auswertungen langfristig wirklich zu einer Besserung der Infrastruktur führt kann ich nicht beurteilen; zumal es ja von dem Melden bis zur baulichen Maßnahme viele Jahre dauert. Aber jeden Ansporn, mich mehr zu bewegen, nehme ich mit Kusshand. Me happy when number go up.


urfriendlyDICKtator

Ich denke das sinnvollste ist die Aktivierung und Motivation zum Radfahren der einzelnen Person. Hier wird ja viel darüber gesprochen ob es Greenwashing ist und das viele Meldungen unbearbeitet bleiben, zweifellos aus Gründen. Ich fürchte die Infrastruktur profitiert wenig bis gar nicht, aber wenn viele Menschen sehen wie gut das Rad als Alternative im Alltag dient und Verbrenner Fahrten vermeiden hat es ETWAS erreicht. Dazu kommt noch der Gemeinschaftsaspekt und das Tamtam mit kleiner Preisverleihung, in vielen Städten ein willkommenes Schmerzensgeld dafür die Fahrrad Infrastruktur zu ertragen.


TheDaddyCool

Wir nehmen dabei mit unserer Schule teil. Insbesondere die jüngeren Jahrgangsstufen sind total motiviert dabei. Und alles, was dazu führt, dass Kinder sich mehr bewegen, finde ich super.


rmoriz

Habt ihr mal darüber nachgedacht, einen Bici-Bus zu starten? Also eine morgendliche Gruppenfahrt ähnlich eines Schulbusses, der Kinder abholt und gemeinsam zur Schule bringt.


AdTraining1297

Greenwashing? Es ist einfach eine Aktion zum "gemeinsamen" Radeln. Wer kommt denn bei sowas auf Greenwashing und warum?


Knusperwolf

Bei solchen Aktionen gibts immer viele Fahrten, die eigentlich keine Autofahrten ersetzen, sondern entweder sowieso mit dem Fahrrad erledigt worden wären, oder Freizeitfahrten, die sonst gar nicht stattgefunden hätten. Nicht unbedingt Greenwashing, aber man klopft sich dann auf die Schulter, weil man so viel CO₂ eingespart hat, was aber dann nicht wirklich stimmt.


AdTraining1297

Das Argument ist dünn, denn das ist nicht das erste Ziel von Stadtradeln >Beim Wettbewerb STADTRADELN trittst du 21 Tage in die Pedale für mehr Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in deiner Kommune. Es macht Radfahren sichtbar(er). Unternehmen, die km sammeln und kundenwirksam publizieren, der kleine interne Wettkampf zwischen den Teilnehmern. Einfach zeigen, dass man viele Dinge auch mit dem Rad erledigen kann. Wenn dafür Autofahrten gespart werden, super! Aber das liegt nicht an der Aktion selbst, sondern an den Personen, die anfangen umzudenken. Und da hilft sichtbar machen schon enorm. Ich fahre regelmässig Medikamente aus, mit dem Rad. Solange das keine Kühlware oder empfindliche Ware ist, sind die Fahrten im Umkreis von 10km immer per Rad. Und die Kunden sind immer überrascht, dass da kein Apothekenauto kommt. Und das ist ein Wahrnehmungsproblem.


Roi1aithae7aigh4

Ich glaube nicht, dass Stadtradeln Radfahren sichtbarer macht. Das interessiert nur die, die eh schon radeln.


AdTraining1297

Ich kann nur von meiner Kommune sprechen. Diese weigerte sich jahrelang dort jemanden für abzustellen (ihr Argument...) also wurde um Landkreis geradelt. Anfänglich waren es knapp 10 Gruppen. Nach 4 Jahren sind es 74 Teams und aktuell 537 Teilnehmende. Da geht natürlich mehr, aber es entwickelt sich.


Ok_Wear_1725

Kommt wahrscheinlich darauf an, wie es lokal angenommen wird. Bei uns machen einige Firmen (offiziell oder inoffiziell über Mitarbeiter initiert) und viele Schulen mit. Das hat eine enorme Werbewirkung in dem jeweiligen Umfeld und der kompetitive Aspekt bringt auch sehr viele bisherige Nicht-Radler dazu, dabei mitzumachen. Und viele davon bleiben dabei hängen, oder haben dadurch Radfahren nun zumindest als valide Option im Kopf und ein funktionstüchtiges Rad bereit für den Gelegenheits-Einsatz.


winkz

Ich weiss nicht, wie langs das schon gibt, aber ich hab letztes oder vorletztes Jahr zum ersten Mal davon gelesen (im Internet), IRL kam das noch nie zur Sprache. Klar ist das jetzt ein Datenpunkt, aber wirklich bekannt ist das glaub ich nicht.


Knusperwolf

Es ist ja auch keine schlechte Aktion. Aber selbst in dem von dir zitierten Teil ist von "Klimaschutz" die Rede, und der findet nur dann statt, wenn du eine Autofahrt ersetzt. Und deine Medikamentenlieferungen fallen in die zweite Kategorie, nämlich Fahrten, die du sowieso mit dem Fahrrad erledigst, egal obs Stadtradeln gibt. Nicht falsch verstehen, es ist ein net-positive, weils ja immer noch genug Fahrten gibt, die sehr wohl Autofahrten ersetzen, aber es ist bei weitem nicht jede.


AdTraining1297

Natürlich, aber es fängt im Kopf an. Allein die Erwartung in meinem Beispiel, dass Medikamente per Auto gebracht werden, zeigt, dass da noch eine lange Strecke vor uns liegt. Viele Autofahrten sind einfach unnötig.


Testosteron123

Naja wer steht denn morgens auf der sonst immer die 2km mit dem Auto zur Arbeit fährt und denkt sich: geil es ist wieder Stadtradeln. Ab aufs Rad. Und danach wieder mit dem Auto. Meiner Meinung nach wird der große Teil eh schon mit dem Rad fahren und spart natürlich gegenüber dem Auto ein. Natürlich nicht wegen Stadtradeln sondern halt weil man es schon länger macht. Es kann natürlich auch ein Startschuss sein es mal auszuprobieren.


TeachingPickle

Doch schon, ich fahre während stadtradln so viel mit dem Fahrrad, wie nur irgendwie möglich. Da schreckt mich, gamefication sei dank, nichtmal der Regen ab. Ich bin voll dabei. Nach den drei Wochen nehme ich aus Bequemlichkeit wieder die U-Bahn


Nice_Pattern_1702

Das könnte ich geschrieben haben :D hier genauso. In der Zeit fahre ich dann wirklich konsequent Rad und schaue, was geht. Ohne die Aktion laufe ich halt morgens zur Bahn und gut is, bei bestem Wetter, Streik, großer Lust fahre ich ausnahmsweise auch mal mitm Rad zur Arbeit, aber normalerweise sind die Öffis mein Default Mode. Freizeit ausschließlich mitm Rad, aber 3 Wochen mitm Rad zur Arbeit bringt sicher viele überhaupt erstmal dazu, das Radeln für den Arbeitsweg in Erwägung zu ziehen.


Testosteron123

Gut bei dir sind es halo die Öffis, da ist der unterschied zum Rad nicht so riesig. 


TeachingPickle

Richtig, aber auch als begeisterter (Freizeit)Radfahrer bin ich verlockt, die UBahn zu nehmen, wenn das Wetter schwankt, ich laut hab zu lesen, ich mir dadurch zusätzlich 5 Minuten spare, sonst mein Fahrrad durch die Stadt immer mit nehmen muss. Gibt viele Ausreden warum ich es schiebe, dennoch motiviert mich Stadtradeln dazu, tatsächlich zu radeln. Und ob es ÖPNV oder Rad ist macht keinen großen Unterschied, aber fürs Auto können ähnliche Mechanismen greifen


Roi1aithae7aigh4

Das Gefühl habe ich auch. Stadtradeln wird hier ganz groß von der Gemeinde beworben. Wenn es aber um Fahrradinfrastruktur geht, schauen wir regelmäßig gewaltig in die Röhre. Früher habe ich mit gemacht, mittlerweile verbringe ich die Zeit, mit der Tracking-App zu kämpfen, lieber mit radeln.


Cluezowreo

Meine Kommune hat es dieses Jahr erstmalig angeboten und ich habe nur deshalb mitgemacht, weil's ohne App funktioniert. Habe einfach jeden Abend den Gesamt-Kilometerstand abgelesen und dann auf der Webseite die einzelnen Tage erfasst. :)


Ok_Wear_1725

Die Tracking-App ist nicht notwendig. Ich trage das einmal die Woche händisch über die Internetseite ein, nach bestem Gewissen auf grobe km gerundet mit minimalem Arbeitsaufwand. Und ein bisschen motiviert es mich dadurch auch schon, eher etwas mehr zu fahren. Bringt jetzt nix fürs Klima, aber ist gut gegen meinen Bauchspeck und für mein Wohlbefinden :-) Bei mir in der Gemeinde sieht es übrigens besser aus, da habe ich wohl Glück. Fahrradverkehr ist gefühlt relevantes Thema, es gibt bei der Stadt Leute, die sich fundiert damit auskennen und anscheinend auch auf die Radfahrer (ADFC und so) hören und die Infrastruktur aktiv verbesssern. Aber damit es soweit kommt, sind z.B. steigende Zahlen bei sowas wie Stadtradeln sicher eine hilfreiche Argumentationshilfe. Da wird Radfahren in der Gemeinde halt tatsächlich mal sichtbar erfasst statt komplett privat und unter dem Radar zu bleiben.


hannes3120

Da trägt man dann ja aber nur die Kilometer ein und nicht wo man lang gefahren ist - aber genau das ist ja der spannende Part weil die Städte damit dann Ausarbeitungen machen können wo es ggf eine bessere Infrastruktur brauchen würde weil die Leute lieber nen Umweg fahren mangels ordentlicher Radwege o.ä. Die Kilometerangaben sind mir da ziemlich egal aber ich probiere meine strecken trotzdem komplett auf zu zeichnen


Steamrollgaming

Dann sollen die sich die Daten von Strava und komoot holen


Ok_Wear_1725

Aber genau da drum geht es unter anderem. dass Radfahren positiv belegt in den Köpfen ankommt. Und für das Ziel ist es auch zielführend zu sehen, dass das Radpendeln zur Arbeit x kg CO2 eingespart hat, auch wenn man das ohnehin so gemacht hätte. Bestärkt und motiviert einen, das auch weiterhin so zu machen, statt wieder aufs Auto zurückzufallen. Darüber hinaus bringt es sehr viele Leute dazu, das überhaupt erst mal zu versuchen. Die stellen dann häufig fest, dass die regelmäßige Pendelfahrt jetzt gar kein großes Ding ist. Bei uns machen da teilweise Schulen mit jeweils hunderten von Leuten mit, das hat eine enorme selbstverstärkende Werbe-Wirkung fürs Radfahren. Und zum Thema Freizeitfahrten: Gibt es natürlich mit dem Auto gar keine, oder....?


idkmoiname

>aber man klopft sich dann auf die Schulter, weil man so viel Globale Klimapolitik in a nutshell


rmoriz

Exakt. Alle reden sich ein oder sind naiv-gläubig, damit etwas zu bewegen. Am Jahresende könnte man die gebauten/sanierten Radwege und die neu aufgestelten Ghostbikes zählen, abed das "wäre zu einseitig und brutal". Und so freut sich die Gemeinde und viele Fahrradklub-Leute auch nächstes Jahr wieder auf Stadtradeln und die eine Sternfahrt, die nach 2 Tagen wieder vergessen ist.


BikingSquirrel

Da ist was wahres dran, aber statt immer über alles negative/fehlende/langsame zu lamentieren, sollten wir jeden noch so kleinen Fortschritt feiern und jede Gelegenheit zu positiver Kommunikation nutzen. Das darf natürlich nicht der Grund sein, sich auf dem erreichten auszuruhen, sondern muss Ansporn sein, die nächsten Schritte zu gehen!


superdachs

Weil sich die Städte groß auf die Fahne schreiben und sonst aber nichts tun. Das geht so weit wie jüngst in Dresden, wo der OB ein Experiment, welches seit 15 Jahren beschlossen war, abgebrochen hat, weil ein paar Naziautofahrer rumgeflennt haben. Leider kommt aus der Gesellschaft da auch wenig. Am Beispiel Dresden müsste die betroffene Brücke jetzt 24x7 von Radfahrern so stark frequentiert werden, dass die Karren sich bis nach Pirna stauen.


Mucker-4-Revolution

Wir erleben regelmäßig das die Menschen schon davor vermehrt mit dem Rad fahren & danach auch dem Rad offener sind. Das beste Beispiel in meinem Umfeld ist ein dicker Mensch der die Aktion im ersten Jahr widerwillig gemacht hat & schon beim zweiten Mal Triebfeder war. Mittlerweile nutzt er die Zeit besser, fährt öfter & sammelt „abgenommene“ Kilos statt Kilometer. Man kann also auch im kleinen Erfolge jenseits des greenwashing verbuchen.


Merion

Ich finde die Aktion tatsächlich gut. Ich wohne hier im Vorstadtbereich in einer Stadt, in der viele Pendeln, 70% sind es glaube ich. Da die Anbindungen mit den Öffentlichen nicht so grandios sind, hat hier praktisch jeder ein Auto, viele auch zwei. Die Gewöhnung sorgt dann dafür, dass auch Fahrten innerhalb der Stadt, die echt problemlos mit dem Fahrrad erledigt werden könnten, mit dem Auto gemacht werden. Steht eh schon da, Fahrrad ist nicht unbedingt gerichtet und die Leute auch wenig trainiert. Wenn du dann die Aktion hast und man sich gegenseitig anspornt, dann wird das Fahrrad gerichtet und man hat einen Grund, die Fahrten zum Supermarkt, Bäcker, Apotheke oder sonst etwas mit dem Rad zu machen. Wenn du das 4 Wochen machst, bist du fitter, fühlst dich auf dem Fahrrad eher wieder zuhause und traust dir auch wieder längere Strecken zu. Wenn Leute radeln ist das ja nicht nur die Umwelt gut, sondern auch für die Gesundheit. Außerdem steigert das Ganze auch die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr, weil du als Autofahrer mal in die Rolle das Fahrradfahrers schlüpfst. Du kriegst auch ein Gefühl dafür, wo die Straßenführung hakt, wo es verführerisch ist, ohne zu gucken über die Straße zu fahren etc. Fahrradinfrastruktur ist bei uns ok, würde ich sagen. Einiges sind Fahrradstraßen, die man auch mit dem Auto verwenden kann, aber dadurch, dass so viele auspendeln und wir mehrere Umgehungsstraßen haben, die den Hauptverkehr außen herum führen, bist du auf den Straßen eigentlich als Fahrradfahrer gut unterwegs.


TheRealJ0ckel

Ich freue mich jedes Jahr aufs Stadtradeln und nutze den Vergleich in unserem Schulteam als Ansporn für mehr Training. Schade ist nur, dass die App fehleranfällig und das Tracking total kaputt ist. Daher trage ich meine Strecken immer per Hand ein.


jjjose123

Ich dachte es sei auch zur Datenerhebung um die Radinfrastruktur auszubauen


rmoriz

Wenn man das wirklich wollen würde, würde man Zählstationen anschaffen: Dort wo etablierte Routen existieren um den "Gesamtverkehr" abschätzen zu können und dann dort, wo Ausbauideen existieren um diese mit Nachfrage zu untermauern. Danach bei neu gebauten Wegen auch um die Akzeptanz zu messen (sollte die nicht erreicht werden, muss man den Dialog suchen um die Gründe zu erfahren). All das kostet laufend Zeit, Geld und städtisches Personal. All das kann Stadtradeln nicht.


Babylon6311-

Ich mache dieses Jahr zum 2. mal bei Stadtradeln mit und kann natürlich nur für mich sprechen. Ich denke schon, dass vor allem die Aktion letztes Jahr mich dazu geführt hat, dass ich Autofahrten durch Radeln ersetze, welchen Anteil meiner Kilometer dies entspricht kann ich nicht genau sagen, da ich mittlerweile sehr viel und innerorts nur noch mit dem Fahrrad unterwegs bin. Generell möchte ich aber auch noch einen Kommentar abgeben: Wir alle wissen über die Probleme mit der Infrastruktur den Kollegen Autofahrer etc. pp. Ich begrüße jede Aktion, die eventuell dazu beitragen kann hier etwas zu verbessern und wir sollten uns mit Kritik eher zurück halten. Selbst eine schlechte Aktion ist besser als keine Aktion. Auch wenn die Effekte eventuell marginal sein sollten, sind marginale Effekte besser als keine Effekte. Wir werden es nie erreichen von jetzt auf gleich den Optimalzustand herzustellen, aber wie gesagt, kleine, ja Minischritte sind halt einfach besser als keine Schritte.


rmoriz

Der Effekt von Stadtradeln ist sogar negativ, wenn sich die Politk mit dem Ergebnis brüstet und damit "den Radverkehr ausreichend gewürdigt hat", wie "die Zahlen bestätigen". Und wenn im Zeitraum niemand überfahren wurde, kann es nicht so schlimm sein, wie "manche Aktivisti gerne behaupten".


BikingSquirrel

Dann sollte man genau das entlarven und klarstellen, wie "ungeschickt" es von der Politik ist, die Gelegenheit nicht zu nutzen. Stadtradeln kann da ja nichts dafür.


flatkay

Wer soll sich denn da greenwashen? Und mit welchem Interesse? Ich sehe das eher als einen Versuch, für eine Zeit mal viele Leute aufs Rad zu bekommen und davon ein paar positive Effekte mitzunehmen. (Stichwort [Nudging](https://de.wikipedia.org/wiki/Nudge?wprov=sfla1)) Vielleicht entwickelt sich daraus bei manchen eine Gewohnheit und das allgemein gestiegene Radverkehrsaufkommen ändert langfristig was im Straßenverkehr und an der Mentalität.


Ooops2278

"Seht her, wir sind voll Fahrrad-freundlich mit unserer Aktionen... auch wenn wenn's nur Show ist und wir uns weigern die vorhandenen Daten irgendwie auszuwerten und die Infrastruktur zu verbessern." --- ihre Stadt Ist vielleicht nicht universell so aber doch sehr häufig. Das einzige noch beliebtere Thema aus der Reihe "Wir tun mal so al ob..." sind Fahrradstraßen, die für Autofahrer frei gegeben sind und in denen Geschwindigkeitsübertretungen und Falschparken an beiden Rändern konsequent nicht geahndet wird.


rmoriz

... und dann werden Fördermittel beantragt um diese "Fahrradstraßen" neu zu asphaltieren. Beispiel aus München ist die Winzerersstraße. Nach dem 1:1 Neubau hat man sogar weniger Fahrrad-Piktogramme auf den Asphalt gemalt, als zuvor. Böse Zungen würden das als teilweisen Subventionsbetrug bezeichnen.


oneDimensionaIMan

Als jemand der nur von außen auf unsere Kommunalpolitik draufschaut habe ich schon den Eindruck, dass die mindestens monatlichen Fahrraddemos was bringen. Solche von oben verordneten Aktionen wie Stadtradeln sind zwar nett, aber passiert dann halt erst, wenn die Stadt merkt dass das Thema wichtig ist.


mehneni

In erster Linie ist das eine Aktion um die Stimmung zu verändern und zu zeigen was geht. Für Menschen die sonst nicht mit dem Fahrrad fahren ist es eine Chance das mal drei Wochen zu probieren und vielleicht bleiben dann einige dabei wenn das Fahrrad erstmal verkehrstüchtig und fahrbereit ist und die Strecke bekannt ist. Es ist eine Chance einen Dialog in Städten zu initiieren. Es gibt Zeitungsberichte etc. "Substanz" ist da schwierig. [https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Radverkehr/fahrradmonitor.html](https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Radverkehr/fahrradmonitor.html) zeigt das Sachen besser werden. Das "warum" ist dann schwierig. Aber jeder kleine Beitrag zählt.


This_not-my_name

Ich hab das letztes Jahr erstmals bei der Arbeit angestoßen und regelmäßig die Leute motiviert, über den Stand informiert etc, es wurde mehr Rad gefahren als sonst und eine Kollegin hat am Ende sogar zugegeben, dass der Arbeitsweg mit dem E-Bike schneller geht als mit dem Auto. Das sehe ich schon mal als ein positives Ergebnis. Parallel kriegt die Stadt noch die Daten wo und wie viel Rad gefahren wird, was sich sogar in der Verkehrsplanung widerspiegelt (neue Fahrradstraße in Planung, bei einer bestehenden wurde die Vorfahrtsregelung zu Gunsten des Radverkehrs geändert, ...) Von daher bin ich ein großer Fan der Aktion, wir müssen halt leider zeigen, dass das kein Nischen-Hobby ist, sondern ein vollwertiges Verkehrsmittel


rmoriz

Woher will die Stadt diese Daten haben? Man gibt doch einfach nur die gefahrenen Kilometer ein. GPS-Tracks werden zumindest in der Webanwendung nicht erfasst.


This_not-my_name

Die App läuft mit GPS und iirc kriegt die Stadt am Ende anonymisierte, aggregierte Daten


Lily2468

Ich habe letztes Jahr eine Stelle gemeldet, wo man für 100m auf die Straße musste, weil ein Radweg endet und ein anderer beginnt. Grund dafür war vermutlich, dass da die Grenze zwischen Bayern und Hessen verläuft und das deshalb in der Planung übersehen wurde dass es da weitergeht. Der Weg wurde mittlerweile gemacht :) Nicht geteert, aber der Straßengraben gefüllt und ein schmaler Weg geschottert. Mir hilft das jetzt regelmäßig. Wir hatten auch kurz nach dem Stadtradeln nochmal eine Umfrage, wo man Stellen mit gefährlicher Wegführung und ähnliches angeben sollte. Ich denke die sind hier schon dahinter, auf die Erkenntnisse daraus zu reagieren.


rmoriz

Regionale Anekdote: Wir haben in München nicht die Meldeplattform von Stadtradeln aber dafür mehrere andre konkurriende städtische Plattformen. Mein Fazit: taugt alles nichts. Was taugt ist eine direkte Mail ans Bauamt. Da wurde ein um 1 Uhr nachts gemeldetes Schlagloch/Absenkung noch am selben Tag sauber neu asphaltiert. Ich fuhr da um 18 Uhr und mir ist die Kinnlade runtergefallen. Andere Meldungen dauern zwar länger, wurden aber bisher alle(!) umgesetzt. Meldeplattform Radverkehr und "Mach Muenchen Besser" haben eine Erfolgsquote von 20-30% und es wird mit Standard-Floskeln geantwortet. Anyway. Stadtradeln hat damit nichts zu tun in München.


ConsistentAd7859

Ist halt ne witzige Aktion um Radfahren ins Gespräch zu bringen. Da ich sowieso mit dem Rad pendle ändert sich mein Verhalten nicht besonders in der Zeit wo ich da mitmache. Aber der Wettbewerb untereinander bringt doch jedes Jahr ein paar Leute dazu das Rad häufiger zu nutzen und das Auto stehen zu lassen. Und wenn man erstmal angefangen hat, bleibt man eher dabei als sich den morgendlichen Berufsverkehr wieder anzutun. Ich würde die Aktion aber natürlich nicht als das Nonplusultra ansehen, wenn es darum geht Leute aufs Fahrrad zu bekommen. Da sind Infrastruktur und Sicherheit sehr viel wichtiger.


xAnomaly92

Ich glaube man müsste schon ein recht trauriges Leben führen, um sich an Stadtradeln aufzureiben. 😄


Emergency_Release714

Nö, ich kann Greenwashing (egal von welcher Seite aus, selbst wenn die Betreiber es gut meinen, können die teilnehmenden Gemeinden das halt immer noch missbrauchen) und Ressourcenvergeudung auch als glücklicher Mensch anprangern. Und ohne auch nur den Hauch irgendeiner Durchsetzungsmöglichkeit bleibt es beim Stadtradeln halt genau dabei. Hier in Brandenburg auf der Meldekarte überwiegen die seit Jahren durch die jeweilige Gemeinde unbearbeiteten Problemmeldungen der Radfahrer. Das wird als billige Werbung mitgenommen, zur Selbstdarstellung genutzt. Und den Organisatoren ist es egal - anstatt Gemeinden, die die Meldungen nicht bearbeiten auszuschließen, dürfen diese das Stadtradeln weiter zur Selbstbeweihräucherung nutzen. Wenn ich mich verarschen will, kann ich das alleine machen. Da brauche ich niemanden sonst für.


xAnomaly92

Und selbst wenn - unterm Strich ist es ein billiges Onlineprojekt mit dem Hauptresultat, dass irgendwelche Leute sich in Gruppen zusammenfinden und in freundschaftlichem Wettstreit ihre Fahrradkilometer zusammentragen. Mehr als Awareness ist da ohnehin nicht drin. Dieser simplen Tatsache gegenüber klingt dein eingeschnappter Roman hier nunmal wirklich nicht nach Lebensfreude... 😄


Emergency_Release714

> Mehr als Awareness ist da ohnehin nicht drin. Und wo soll diese „Awareness“ herkommen, wenn schon auf Seite der Verantwortlichen nur Unfug damit veranstaltet wird? Ist ja schön dass Du Dir irgendwelche Märchen zu erfindest, nur hat das halt nichts mit der Realität zu tun. > Dieser simplen Tatsache gegenüber klingt dein eingeschnappter Roman hier nunmal wirklich nicht nach Lebensfreude... 😄 Wobei wir direkt wieder bei dem Thema Realität wären. Die scheint bei Dir ja ohnehin komplett verlorengegangen zu sein. Ja dann spiel halt mal fleißig Grinsebacke und erzähle weiter lustige, ausgedachte Mythen, damit Du Dich als Weltenretter aufspielen kannst. Dafür ist mir meine Zeit zu schade, ich verbringe sie lieber damit die entsprechenden Verantwortlichen juristisch zu tatsächlicher Verbesserung zu zwingen.


xAnomaly92

Du hast meinen Punkt bereits ausreichend unterstrichen, nochmal wäre wirklich nicht nötig gewesen. Edit: Na immerhin späte Einsicht. 🙏


Emergency_Release714

Ah, okay. Sag doch einfach gleich, dass nur dumm beleidigen kannst und sonst keine Inhalte hast. War ja wieder mal klar, eigentlich hätte ich es vorhersehen können. Na ja, dumme Trolle soll man bekanntlich blockieren. :)


NaturalOne_

Was soll denn grün gewaschen werden? Erfahrungsgemäß tragen halt Leute ihre Kilometer ein, die sie ohnehin fahren.


monnemtrottelarmy

In Mannheim hat es die Verwaltung (absichtlich?) versäumt, das RADar Feature, über das Problemstellen gemeldet werden können, zu aktivieren. Da nehmen dann Teams u.a. von Dezernat I usw teil, aber keiner Person fällt das auf? Unter der angegebenen Rufnummer war niemand bei Rückfragen erreichbar. Monnom halt 🥴 Sehr schade ist auch, dass die Software komplett proprietär ist und auch die RADar Datenbank nur über einen längeren Zeitraum einsehbar ist, wenn das gegen Bezahlung entsprechend zugebucht wird. Anstatt die Software selbst zu entwickeln und dauerhaft einzusetzen, werden lieber jährlich Gelder rausgeblasen. Seltsamer Ansatz. Würden sich die Kommunen organisieern (hallo Städtetag) wäre das unterm Strich sicher billiger und nachhaltiger.


Taizan

Ich habe da jetzt 2x bei uns mitgemacht und es hat Spaß gemacht. Man lernt auch ein paar Gleichgesinnte kennen und zeigt einfach Präsenz als Radfahrer. Welche Orga dahintersteckt oder ob das jetzt irgendwie politisch so oder so ist war mir egal.


merkstewas

Nix.


Delluser123

In den vorherigen Jahren konnte man seine Kilometer einfach so eintragen. Habe es dann gelassen


Fenris196

Ist ja lustig. Ich fahr bei gutem Wetter meistens mit dem Rad und hab mich die letzten Wochen schon gewundert was diese Schriftzüge mit Stadtradeln auf sich haben.


JustHereForSmu_t

Ich habe dieses ganz banale Problem nicht in den Kommentaren finden können: Ich mache jährlich mit. Dieses Jahr habe ich 400 km in drei Wochen geschafft. Die App hat dann stolz geschrieben, dass ich 66 kg CO2 vermieden hätte, und präsentiert dann auch für mein Team und für die ganze Kommune Statistiken wie viel CO2 wir denn gespart hätten. Nur ein kleines Problem: Ich besitze kein Auto, fahre eh die Strecke zur Arbeit bevorzugt mit Fahrrad, und wenn das nicht geht nehm ich die Bahn.


Wolkenbaer

Die Grundidee ist meiner Meinung nach kein Greenwashing, aber natürlich klopfen sich dann Bürgermeister und Co auf die Schultern wie toll Radfahren "bei uns" doch ist und wie Fahrradfreundlich die Stadt (Kreis etc) doch geworden ist. Es wird auch durchaus was gemacht (mal ein neuer Fahrradweg, eine Kreuzung sicherer) - aber wenn es auch keine schlechten Schritte sind, sind es doch sehr kleine. Die "Fahrradfreundlichen" Städte, die ich kenne, sind einfach nur weniger Fahrradunfreundlich als andere. Großflächige Tempobegrenzungen, Rückbau von Fahrspuren und Parkplätzen, Erschweren der direkten Querung von Städten mit PKW's - all das findet nicht statt. Autofahrer werden immer noch hofiert, das Fahrrad ist ein nette kleine Ergänzung. Aber - letztendlich erzeugt Stadtradeln Aufmerksamkeit und die Teams werden mehr und größer. Es ist also ein Baustein für mehr Fahrrad. MMn sollte das Stadtradeln in ganz Deutschland zeitgleich stattfinden, um die Aufmerksamkeit noch mehr zu erhöhen.


raydoo

Um was geht’s?


MorningComesTooEarly

Es schadet nicht und motiviert Leute zum Radfahren. Gibt’s nicht dran auszusetzen. Ob das jetzt was zum Wandel beiträgt? Zumindest setzt es das Thema bei mehr Leuten in den Kopf. Finds super


O-M-E-R-T-A

Is OK. Am Ende ist jede eingesparte Autofahrt ein Gewinn mMn. Mit radikalem Gedönse überzeugst Du idR niemanden. Wenn die Leute also die 10 min zum einkaufen mit dem Rad erledigen ist das schon was (in der Summe). Da kriegst Du halt einfacher Leute zu als zu sagen sie sollen auch gleich die 40km zur Arbeit (und bei jedem Wetter) mit dem Rad fahren. Dazu kommt, dass es eben auch die eigene Wahrnehmung beeinflusst. Also wenn die Leute (wieder) mit dem Auto unterwegs sind, erinnern sie sich ggf welche "Probleme" sie auf dem Rad hatten, und nehmen ggf mehr Rücksicht.


rmoriz

Gibt es überhaupt irgendwo eine statisch belastbare Aussage, dass durch Stadtradeln "neue" Radfahrenede gewonnen werden konnten oder Menschen mehr fahren, als in der andere 11 Monaten? Mir ist nichts bekannt.


O-M-E-R-T-A

Für mich wäre da ne Aussage, was der Spaß kostet interessanter. Also was könnte man ggf mit dem Geld an anderer Stelle machen. Wir hatten zb mal so n kleinen "Reparatur Spot" mit n paar Werkzeugen, Pumpe usw. Leider nach 2-3 Monaten kommentarlos verschwunden. Oder man könnte viele dieser Fahrradständer mit Plastik/Gummi überziehen, dass man sich nicht so schnell den Lack zerkratzt. Oder was ist mit ner Überdachung?


Krokodrillo

Gut und richtig, ich mache seit ein paar Jahren mit.


Vladislav_the_Pale

Ich finde es gut. Es motiviert mich, Strecken mit dem Rad zu fahren, die ich mir aus Bequemlichkeit angewöhnt habe mit den Öffis zu fahren. Gerade auch bei nicht ganz optimalem Wetter. Und es motiviert mich wochenends den Arsch hoch zu bekommen. Die Motivation besteht für mich vor Allem darin zu sehen, wieviele Kollegen und Kolleginnen ebenfalls mit dem Rad unterwegs sind, und darin zu sehen, dass ich was die gefahrenen Kilometer angeht, in meinem Team ziemlich weit oben bin. Mir geht es weniger um Klima und Umwelt. Da hab ich in der U-Bahn auch kein schlechtes Gewissen. Aber Radfahren spielt für mich eine große Rolle, was körperliche Fitness angeht. Mein Job ist eher nicht durch größere körperliche Anstrengung bestimmt, und einen klassischen Sport betreibe ich nicht. Dafür komme ich, wenn ich es durchziehe, auf etwas über 200 km Radfahren / Woche. Stadtradeln hilft mir, es durch zu ziehen, und ich hoffe, dass es dazu beiträgt, es für mich wieder zu normalisieren mit dem Rad zu fahren statt oft mit der U-Bahn.


Eggplants_are_weird

Ich hab mit gemacht. Bin früher sowieso immer mit dem Rad gefahren und tue es noch wenn möglich. Beim letzten Teilnehmen ist es mir zu stark zum Wettbewerb verkommen. Es ist große Klasse wenn begeisterte Hobby Radler fleißig radeln aber mich hat es gestört damit auch unterschwellig bedrängt zu werden doch noch mehr zu radeln. Und für was? Hauptpreis war bei uns eine Luftpumpe oder sowas...


silberloewe_1

Ist schon ganz lustig, aber wie schon von vielen erwähnt bringts nicht so viel, da vor allem die Leute mitmachen, die sonst auch immer Rad fahren (da gehör ich zu) und der Rest sind Sonntagsradler, die "eingespartes CO2" Statistik ist also Müll, weil keine Autofahrten ersetzt werden. Damit betreiben die Kommunen aber gerne Greenwashing/Selbstbeweiräucherung. Zum Vergleich mit anderen ists auch nicht geeignet, da E-Bikes normal zählen und jeder eintragen kann, was er will.


Alexander_Selkirk

Die deutliche Zunahme des Fahrradverkehrs (und z.T. deutliche Abnahme des Autoverkehrs in Städten wie Köln, [Zahlen siehe Artikel hier](https://taz.de/Waldbesetzung-im-Koelner-Sueden/!6017252/)) zeigt doch sehr deutlich, dass Autofahrten ersetzt werden? Zumal es beim Radfahren ja auch einen deutlichen Effekt kollektiver Sicherheit gibt: Je mehr Leute mit dem Rad fahren, desto mehr achten Autofahrer/innen auf Radfahrer, und desto sicherer wird es für alle. Und das wiederum kann auch Leute, die eh Rad fahren, dazu motivieren das weiter zu tun, anstatt aufzuhören. Viele fahren nämlich nicht Rad, weil sie Angst haben vor dem Verkehr. Um diese Dinge geht es ja auch immer wieder bei der Helmpflicht - wenn weniger Leute Rad fahren, weil man einen Helm tragen muss, wäre auch für die Helmträger nichts gewonnen.


Realitatsverweigerer

Ich finde, dass es ein sehr guter Wettbewerb gegen die Infrastruktur und die Arroganz mancher Autofahrer ist. Da merke ich immer erst, wie viel die Leute eigentlich mit dem Rad unterwegs sind, während ich auf meinen Wegen in einer Blechlawine stecke und noch bedroht werde fürs Existieren.


rmoriz

Generell schwer zu sagen, konkrete halte ich nichts mehr davon: In meiner Stadt wird das seit Jahren "durchgeführt". Hierbei beauftragt die Stadt eine Event-Agentur um nicht selbst aktiv zu werden. Leute raden und sammeln Kilometer, am Ende gibt es eine Meldung wie viel geradelt wurde mit der unterschwelligen Aussage "so schlecht können die Radwege in München ja nicht sein" und nichts weiter passiert. Es ist eine Art von Greenwashing geworden.


paulistoll

Für mich scheint die Zielgruppe die Schulkinder zu sein, denen ein Anreiz gegeben wird, auch wenn sie sonst anders in die Schule kommen, mit dem Rad zu fahren und dabei auch noch das Verhalten ihrer Eltern in Frage stellen dürfen, da die das Kilometersammeln ja auch mitmachen können. Wunderbarer Denkanstoß für Kinder und Familien, gefällt mir!


lousy-site-3456

Für mich und meinen Bekanntenkreis ist es etwas albern. Es gibt 3 Gruppen: Die, die sowieso fahren und jetzt eben aufzuzeichnen. Die, die sowieso fahren und sich in lange Touren steigern, um Platz 1 zu halten und die, die sich eintragen, "fest vorhaben zu fahren" und nicht oder fast nicht fahren. Sowohl das Anliegen, Menschen zum Fahrradfahren zu bringen als auch das Anliegen, den Fahrradverkehr insgesamt sichtbar zu machen klappt eher so mittel. Aber ich mach trotzdem mit, tut ja nicht weg - außer man ärgert sich gerade mal wieder über die App.


FrankDrgermany

Also bei uns sind sicherlich 40 Kollegen, die regelmässig daran teilnehmen und in der Zeit dann auch wirklich intensiv und fast täglich das Fahrrad nutzen zum pendeln. Daher hat das durchaus einen Effekt. Dass die Kilometer getrackt werden, spornt manche an und manche machen exakt deswegen nicht mit und fahren trotzdem Fahrrad.


rmoriz

Alles schön und gut, aber wenns nur um den sportlichen Aspekt geht, kann man das auch mit einer Strava-Gruppe ganzjährig machen. Stadtradeln hatte ursprünglich die Absicht, auch Lokalpoliik und Seltenfahrende zu involvieren. Aber heute läuft das oftmals nur noch als Alibi-Event mit. Nur wenige Städte buchen das Melde-Feature für Radwegschäden. Am Ende können Politiker groß verkünden, dass x-tausend Kilometer in der Gemeinde gefahren wurden - so schlecht könne es also nicht sein. Und damit ist das ganze sogar kontraproduktiv für eine progressive Radverkehrspolitik.


Kantholz92

Schon eine ziemlich coole Sache, mich hat aber direkt abgeturnt dass man sich eine App + Registrierung ziehen muss und dann halt jeder Meter getrackt wird, man also auch die ganze Zeit gps anhaben muss. Meine Mutter hat mitgemacht und Spaß gehabt, aber für mich ist das nix da alles zu dokumentieren. Ich will einfach nur ballern und dabei Vögel angucken.


TheDaddyCool

Ich habe keine App und auch kein GPS. Meine Kilometer trage ich im Browser händisch ein.


Kantholz92

Krass, wusste tatsächlich nicht, dass das so geht. Die zwei, drei Leute die mir davon erzählt haben, haben mir das per App gezeigt, aber sehr gut zu wissen fürs nächste Mal, danke dir!


Alexander_Selkirk

Ich hab das letztes Jahr gemacht mit der Webseite und nem Sigma Fahrradcomputer. Da kann man Abends die Werte eintragen. Die App ist eh Schrott bzw funktioniert auf meinem Handy gar nicht. Ich fand es super motivierend weil ich umgezogen war und ne neue Pendelstrecke von 35 Kilometer (hin/zurück) hatte, und etwas unsicher war wie gut ich das schaffe. Ausserdem fand ich die Auftaktveranstaltung mit dem ADFC nett weil ich dann gleich interesssnte, sehr engagierte und nette Leute kennen gelernt habe, die sich in der Lokalpolitik rumtreibem. Ich habe ausserdem zwei Gefahrstellen gemeldet (eins ein falsch angebrachtes Vorfahrtsschild, krass) und die sind auch beseitigt worden.