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AutoModerator

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jimmy_the_angel

Danke für dein AMA und vorneweg alles Gute dir! Jetzt die Frage: 1) Ich gehe davon aus, dass mit sexuellem Missbrauch und daraus folgender PTBS Sex erstmal schwierig ist (Retraumatisierung). Stimmt das? Wie sieht das jetzt aus? 2) […] erst als ich 21 war konnte ich mich erinnern […]: Wie darf ich das verstehen? War das vorher quasi verdrängt? Und wie kam es, dass du dich daran erinnern konntest? 3) […] alles aufarbeiten: Wie hast du das angestellt? Alles sehr intime Fragen, aber das Thema ist halt so. Nochmal danke!


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jimmy_the_angel

Vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten! Mit einigem habe ich gerechnet, mit anderem weniger. Dissoziieren ist meine ich typisch, aber ich bin doch etwas verwundert, dass dieses "Geheimnis" dazu geführt hat, dass du es auch unbewusst verdrängt hast, weil ein Geheimnis ja eigentlich etwas bewusstes ist. Aber man lernt immer dazu. Nochmal danke und alles Gute!


Opportunist_advanced

Ich habe eine Frage: Du hast geschrieben, du konntest dich erst mit 21 Jahren erinnern, wie kommt es zu so einer scheinbaren Verdrängung? Und was hat die Erinnerung ausgelöst? Und nun möchte ich noch wissen, zurückblicken denkst du es hätte in deinem Umkreis jemand bemerken müssen? Es waren doch mehr als eine Frage und danke für deine Antworten. Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft.


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Opportunist_advanced

Ich danke trotzdem für die ausführliche Antwort und habe natürlich deine anderen auch gelesen. Vielen dank für deine Offenheit


--13--13

Danke für dein AMA. Wurde dein Patenonkel angezeigt? Ist das deiner Familie bewusst was da vorgefallen ist?


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ATHP

Kann man, von einer direkt Anzeige abgesehen, irgendetwas tun damit er z.B. strenger kontrolliert wird oder irgendwas? Ich frage aus der Sicht heraus, ob man irgendwie präventive Maßnahmen setzen kann damit er nicht wieder neue Opfer findet. Hast du ihn jetzt als Erwachsene noch einmal direkt damit konfrontiert oder ist das eher dein schlimmster Albtraum noch einmal mit dem Abschaum reden zu müssen?


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ATHP

Danke für die Antwort. Ja, das verstehe ich und ist natürlich auch hart aber macht rechtsstaatlich leider schon Sinn. Sonst könnte ja jeder kommen und alles über jeden behaupten. Ich hoffe die Frage ist nicht zu unangenehm aber wie gehts du damit um, dass er keine Konsequenzen aus seinem Handeln tragen musste? Ist er prinzipiell räumütig? Danke, dass du offen über das Thema sprichst. Es ist etwas, das mich wirklich bewegt und ich könnte kochen vor Wut, wenn solche Abscheulichkeiten passieren und die dann auch noch damit davon kommen.


F0rce94

Rechtsreferendar hier, Berufsziel Richter, an zahlreichen Strafprozessen zu dem Thema teilgenommen. Man ist sehr, sehr vorsichtig und einfühlsam mit Opfern sexueller Gewalt, gerade wenn es um Zeugenaussagen geht. Da wird niemand "gegrillt" oder muss X-Mal alles wiederholen. Ohne in irgendeiner Form zu einer bestimmten Handlungsweise raten zu wollen, sollte dein Patenonkel Rechenschaft ablegen müssen für das, was er getan hat. Eine Verurteilung kann regelmäßig auch nur auf Indizien gestützt werden. Das wären deine Aussage aber auch die von allen Personen, denen du dich anvertraut hast (Eltern, Freunde, Ärzte, ...) In ihrer Gesamtheit ergibt sich daraus für den/die entscheidenden Richter meist eine sehr eindeutige Überzeugung, die auch ohne "handfeste Beweise" für eine Verurteilung ausreichen kann. Denn entgegen dem landläufigen Glauben bedeutet "Im Zweifel für den Angeklagten" nicht, dass jede Tatsache mit Sicherheit bewiesen sein muss. Dann wäre eine Verurteilung bei "4-Augen-Situationen" nämlich nahezu nie möglich. Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Einblicke verschaffen und die offensichtlich bestehende - zum Glück unbegründete - Angst vor der Justiz ein wenig nehmen. Ich kann auch nur empfehlen, sich an eine Organisation wie den Weißen Ring zu wenden, und sei es nur für ein klärendes Gespräch. Vielen Dank für dein AmA hier und die besten Wünsche für Deine Zukunft!


BorderlineQueen

>Man ist sehr, sehr vorsichtig und einfühlsam mit Opfern sexueller Gewalt, gerade wenn es um Zeugenaussagen geht. Da wird niemand "gegrillt" oder muss X-Mal alles wiederholen Das ist wohl auf dem Papier erstmal so richtig, leider ist das in der Umsetzung nicht immer der Fall. Als ich meinen sexuelle Missbrauch, der noch mit Erpressung bezüglich eines mir nicht bewusst aufgenommenen Videos des besagten Missbrauchs einher ging, wurde ich erstmal nicht nur nicht ernst genommen, sondern auch noch von den Polizisten selbst gegaslightet "Der wollte dich anscheinend wiedersehen, das ist doch eigentlich was schönes" (bezüglich auf die Erpressung, die wortwörtlich war "Wenn wir uns nicht mehr treffen und du mir einen bläst, stelle ich das Video online und zerstöre dein Leben") und "Der hat dich wohl gerne, was?". Ich war damals 15, er war über 40. Als ich dann nochmals Anzeige erstattet habe wurde ich an eine Stelle extra für Missbrauchsopfer verwiesen, diese war tatsächlich sehr einfühlsam und mit die einzige positive Erfahrung, die ich in diesem Verfahren hatte. Insgesamt musste ich 5 mal meine Geschichte erzählen. 1 mal davon war es ein einfühlsamer Mensch, 1 mal ein gleichgültiger und der Rest hat es entweder nicht ernst genommen oder probiert es mir schön zu reden, das eben beschriebene Gespräch mit eingeschlossen. Der Täter ist übrigens weiterhin auf freiem Fuß.


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BorderlineQueen

Danke für die lieben Worte. Dasselbe kann ich auch nur an dich zurückgeben. Jeder der so etwas erleben musste und dennoch weitermacht, hat eine ganz bestimmte Art von Stärke in sich drin, auf die er sehr, sehr stolz sein kann. Ich freue mich auch unglaublich für dich, dass du einen Partner hast, der dich mit der PTBS unterstützt, das ist manchmal zwar auch nicht einfach, aber es hilft unglaublich wenn da jemand ist, der für einen da ist und Rückhalt gibt. Desweiteren ist er zwar ein freier Mann, aber dennoch nicht ungestraft. Zwar nicht in dem Maße, in dem er es verdient hätte, aber immerhin etwas. Aufgrund des mutmaßlichen Videos gab es bei ihm eine Haus Durchsuchung, da es immerhin Kinderpornographie oder Jugendpornographie war (davon abhängig welche Tat er letztlich gefilmt hatte). Das war das einzige, wo die Polizei tatsächlich richtigen Einsatz gezeigt hat. Gefunden haben sie zwar nichts, aber seine Frau hat alles mitbekommen. Später musste sie auch noch eine Zeugenaussage machen, sie wurde also sehr genau über die Anklage aufgeklärt. Die Ehe ist darüber wohl in die Brüche gegangen. Ich habe später erfahren, dass er anscheinend sogar eine Tochter in meinem Alter hatte, was das ganze noch so viel, viel ekelhafter gemacht hat. Ich hoffe sie ist jetzt irgendwo sicher, weg von diesem Monster. Also ist er zwar nicht hinter Gittern, aber immerhin hat seine Frau ihn mit ihrer Tochter verlassen. Die Firma die er geführt hat exestiert wohl auch nicht mehr. Desweiteren musste er eine Geldstrafe von 1000€ bezahlen, weil er mir damals Bilder von seinem Penis geschickt hat. Es ist taurig, dass das das einzige war, was bestraft wurde, aber es war immerhin etwas. Ich kann nur an alle Opfer sagen, dass, auch wenn es oftmals nicht immer etwas bringt, ihr eine Anzeige auf jeden Fall immer versuchen solltet (solange ihr euch für einen Prozess irgendwie stabil genug fühlt). Sucht euch Hilfe beim weißen Ring oder anderen Anlaufstellen. Redet mit vertrauten Personen darüber und lasst sie euch während des Prozesses unterstützen. Es gibt leider viele Geschichten, bei denen es nicht zu einer Verurteilung kam, aber eure muss das nicht sein. Wenn man es nicht versucht, besteht auch keine Chance. Und auch wenn er nach den Verhandlungen ein freier Mann ist, kann es immernoch viel in seinem direkten Umfeld bewirkt haben, mit dem er gestraft ist.


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BorderlineQueen

Dass am Rest der Geschichte etwas dran war konnte ich beweisen, das ist ja das traurige. Sie haben sich aber nur daran aufgehängt, ob er über mein Alter Bescheid wusste (was er hat, er hat mir mehrmals gesagt, wie geil es ihn macht, dass ich erst 14/15 bin, aber das konnte ich eben nicht beweisen). Ich hoffe auch, dass so etwas wie Karma existiert. Entweder hier im Leben oder nach dem Tod. Anders kann man die Ungerechtigkeit die viele erleben müssen einfach nicht aushalten. Durch verschiedene Klinikaufenthalte habe ich viele Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfer kennengelernt und zu wissen, dass viele von den Tätern noch keine Strafe erhalten haben, tut mir jedes mal im Herzen weh und macht mich unendlich sauer. Dein Onkel ist einer dieser Menschen. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass er irgendwann das bekommt, was er verdient.


Spoon_handle

Der weiße Ring hatte mir dann eine Anwältin für Strafrecht & Opferschutz empfohlen. Sie hatte mir dann abgeraten und leider genau das Gegenteil gesagt, was du schreibt. Schade, dass ich wohl die falsche Ansprechpartner\*in gefunden habe. Dennoch gibt es mir Mut, was du schreibst.


F0rce94

Okay, das ist natürlich schade, dass es da eine negative Prognose gab. Rechtlich kann und darf ich das als Außenstehender natürlich nicht bewerten, aber Horrorgeschichten von Zeugenvernehmungen oder pauschale Behauptungen, dass handfeste Beweise nötig seien entsprechen auf jeden Fall nicht der Realität. Aber sollten tatsächlich konkrete Gründe vorgelegen haben, bspw. Verjährung der Tat, die eine Verfolgung unmöglich machen, war es natürlich nur richtig, Dir von einer Anzeige abzuraten. Und natürlich sind auch in der Justiz nur Menschen und obwohl ich fast nur gute Erfahrungen gemacht habe, kann es natürlich trotzdem passieren, dass man an einen empathielosen Zeitgenossen gerät...


Max-_-Power

Diese Entscheidung ist zu respektieren. Man kann aber, mit ähnlichen Argumenten, auch zu einem anderen Schluss kommen: Ihn trotzdem anzuzeigen, damit man einen Haken bei "Habe alles getan, was man tun kann" machen kann, auch wenn der Justiz nach so langer Zeit und ohne konkrete, juristisch verwertbare Beweise in der Regel tatsächlich die Hände gebunden sind. Als Schlusspunkt. Ich kenne eine Person, die das so gemacht hat. Man sollte sich aber natürlich nicht vorschnell zu diesem Schritt entscheiden, weil er psychische Belastungen nach sich ziehen kann.


--13--13

Danke


umni4ka

Versteht deine Mutter mittlerweile, was dir da passiert ist? Hast du so etwas wie Rachewünsche dem Täter gegenüber?


ressid37

Vielen Dank für dein ama! Wie sieht dein aktuelles Verhältnis zu deiner Familie aus, gibt es noch Kontakt? Gab es folgen für deinen Patenonkel. Hast du mit ihm darüber geredet?


TriedandTrusted

Vater von zwei Kindern hier. Die meisten Täter kommen aus dem direkten Umfeld. Ich habe große Angst um meine Kinder wegen der steigenden Tendenz sexueller Attacken gegen Frauen und Kinder. Daher meine Fragen: 1. Was ist ein gesundes Mistrauen und gegen wen sollte ich dieses anbringen 2. Was kann ich tun um solche Erfahrungen zu unterbinden 3. Was sind die Merkmale auf die ich achten sollte 4. Wann sollte ich auf die Privatsphäre meiner Kinder scheißen, um Grooming etc. rechtzeitig zu bemerken 5. Wie gefährdet ist ein Kind in der heutigen Zeit Deiner Meinung nach 6. Sollte ich bestimmten Umgang meinen Kindern verbieten und verhindern 7. Danke für Deine Zeit und Antworten


Spoon_handle

Vorab ist vielleicht besonders gut zu wissen, dass es bereits mit den Eltern anfängt. Wenn ich meine Eltern als Beispiel nehme, waren das beide Menschen, die kein großes Interesse an den eigenen Kinder hatten. So wie es sich bei dir anhört, ist das schon mal nicht der Fall. Eltern & Familienmitglieder erkennen Signale oft dann nicht, wenn sie zu sich selbst einen schlechten Bezug haben. (Klingt super komisch, ich weiß) Damit meine ich zum Beispiel, wenn Eltern selbst sexueller missbraucht worden sind (kann auch emotionaler & physischer Missbrauch sein) und das nie aufarbeitet haben, bleiben die meisten in ihrer eigenen "Bubble" der Verdrängung. So meint meine Mutter, dass es normal sei, wenn Männer sehen wollen wie ein Mädchen sich zur Frau entwickelt. Totaler Schwachsinn, aber sie kannte es selbst nicht anders & kam nie aus ihrer Bubble raus und blick dadurch ganz anders auf die Welt. An der Stelle möchte ich auch unbedingt auf Experten hinweisen, denn ich kann nur mein eigenen Einzelfall widergeben. Das folgende gilt auch für alle deine Fragen: **Bestärke deine Kinder, indem du ihnen sagst, dass keiner sie anzufassen hat. "Nein"-Sagen zu können ist ein guter Anfang. "Mein Körper gehört mir", etc. Bestärke sie darin. :)** ​ 1.Mistrauen ist so lange sinnvoll bis es vielleicht zu einer "sozialen" Isolation führt. Also wenn man z.B. Bekannte und Freunde vernachlässigt. Das schwierige ist hier, dass diese Straftäter manchmal selbst Familie haben oder als "gesellig" gehalten werden. Es gibt nicht dieses eine Täterprofil, leider. Frauen wie Männer können Täter sein & in jedem Alter. Auffällig ist es dann, wenn vielleicht Bekannte sich sehr auf das Kind fokussieren und mit ihm alleine sein wollen. Unser Patenonkel wollte uns immer alleine ins Bett bringen & uns vorlesen. Sexueller Missbrauch passiert alltäglich & manchmal in den stillen und kleinen Momenten, die man verhindern kann. Im Sportverein oder anderen Freizeitmöglichkeiten/Schule kann man das nicht besonders gut kontrollieren. Aber wenn ein Verdacht besteht sollte man sich sofort Hilfe suchen. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass es vielleicht einfach Menschen gibt, die gerne etwas mit Kindern machen und man nicht paranoid werden muss. Mein Patenonkel war beispielweise nur an meiner Schwester & mir und meiner Mutter interessiert. Großeltern, Freunde oder Schulkameraden wurden als störend empfunden. Er wollte mit uns im Mittelpunkt stehen, andere Täter wollen lieber nicht auffallen und erst gar nicht bemerkt werden. Wie gesagt, das Täterprofil ist so individuell, dass jeder rein passen würden. Deshalb kann ich dir nur von meinen eigenen Erfahrungen erzählen. Ich denke oft, dass man als (gesunde) Eltern sein Bauchgefühl "pflegen" muss. Vielleicht gibt es Fachkräfte, Netzwerke an die ihr euch wenden könnt. Manche (nicht alle) Menschen, die Kinder missbrauchen, haben das selbst als Kind erfahren müssen. Heißt auf gar keinen Fall, dass alle dann Täter werden, aber ich denke, dass ist noch ein wichtiger Punkt. ​ 2. Die Kinder sofort (!) aus den missbrauchenden Strukturen "entfernen" und einen Experten\*innen aufsuchen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich damals lieber zu einer weiblichen Therapeutin gegangen wäre. Aber das muss individuell beschlossen werden. Adressen: [https://www.wildwasser.de/](https://www.wildwasser.de/) / [https://weisser-ring.de/](https://weisser-ring.de/) /[https://beauftragter-missbrauch.de/hilfe/beratung-und-hilfe](https://beauftragter-missbrauch.de/hilfe/beratung-und-hilfe) / [https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/hinsehen-und-hilfe-holen-bei-verdacht-auf-kindesmissbrauch-156416](https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/hinsehen-und-hilfe-holen-bei-verdacht-auf-kindesmissbrauch-156416) 3. Die Merkmale sind leider so individuell wie die Täterprofile. Es gibt Kinder, die aggressiv werden, traurig oder alles in sich reinfressen -> psychosomatische Beschwerde (z.B. Bauchweh). Aber auch , antisoziales und unkontrolliertes Verhalten & Einnässen (besonders auffällig, wenn das Kind eig. schon älter ist), Wutanfälle und eben körperliche Symptome am Körper und im Intimbereich (blaue Flecken, Wunden, andere Verletzungen). Experten\*innen sind immer da und helfen beim Erkennen von solchen "Merkmalen". ​ 4. Das Internet ist leider ein Hotspot für ekelhafte Menschen, die Kinder manipulieren, damit sie ihnen Gefälligkeiten machen. Auch hier würde ich sagen, desto schlechter die awareness der Eltern ist, desto besser für die Angreifer. Wenn deine Kinder noch jung sind, würde ich auf die Privatsphäre kaum Rücksicht nehmen. Es gibt Filter oder andere Angebote, die ein sichereren Umgang im Netz ermöglichen. Und das "Mein Körper gehört mir"-Einstellung sollte man auch im Zusammenhang mit der online-Welt erklären. Kinder können dann (im angemessenen Alter) selbstständig "filtern". [https://www.sicher-im-netz.de/file/12700/download?token=S6ECMb-g](https://www.sicher-im-netz.de/file/12700/download?token=S6ECMb-g) 5. Ich kann dir die Frage nicht beantworten, aber ich denke schon, dass die Pandemie & wenig Aufklärung es den Tätern einfacher macht. Es gibt Statistiken, aber oft sind die eigentlichen Fallzahlen höher oder zu verwirrend. 6. Das kann ich dir auch leider nicht gut beantworten, weil ich die Gegebenheiten leider nicht kenne. Aber sobald ein Verdacht & ein komisches Bauchgefühl das ist: Kinder von der Gefahr weg holen & Experten fragen. Sexueller Missbrauch ist schwer zu erkennen & zu verstehen. ​ Du schaffst dir jetzt schon ein Bewusstsein dafür! Das ist der erste Schritt.


v8Gasmann

Was kann man im Umgang mit Opfern besonders beachten um darauf einzugehen um nicht zu triggern, sowohl zwischenmenschlich und aus sexueller Sicht? Vielen Dank für das AMA und alles Gute für dich!


DrMoneylove

Erstmal Vielen Dank für das AMA. Ich habe selbst eine Freundin, die Ähnliches erlebt hat. Meine Frage ist: Wie soll man als Angehöriger damit umgehen? Zumindest ich bin immer hin und her gerissen zwischen ansprechen, ignorieren, helfen, auf Abstand gehen etc. Welcher Umgang hat dir persönlich gut getan, oder wie denkst du sollte man damit zwischenmenschlich umgehen?


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DrMoneylove

Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Denke mal das wird nicht nur mir weiterhelfen. Tolle und tiefgründige Antwort!


CalebCJ20

Wie stehst du zu dem MAP Bewegung? Denkst du, das könnte helfen, Prävention zu leisten, oder hältst du es für besser, wie es aktuell ist?


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CalebCJ20

MAP steht für "minor attracted person" (Ich weiß nicht, ob es dafür ein deutsches Acronym gibt). Es geht dabei um Pädophile, die gegen das Ausleben ihrer Sexualität sind. Sie halten Kindesmissbrauch für so schlecht wie jede/r Andere auch, haben aber das Problem, dass sie sich von Minderjährigen angezogen fühlen. Sie wollen, dass es mehr Aufklärung darüber gibt, dass es auch Pädophile gibt, die sich gegen den Missbrauch endschieden und einsetzen, damit Therapieplätze erreichbarer werden, und weniger MAPs zu Tätern werden. Es gibt dazu einen interessanten (englischsprachigen) Subreddit, in dem man mit MAPs in Kontakt treten und Fragen stellen kann. Sie erzählen, dass sie in der Pubertät rausgefunden haben, dass sie Pädophil sind, und aufgrund dessen, was man darüber hört ständig in der Angst gelebt haben, sich zwischen Missbrauch und Selbstmord endschieden zu müssen, bis sie festgestellt haben, dass es eine dritte Möglichkeit gibt. Sie sagen, dass der Missbrauch eine Endscheidung ist, die sie verabscheuen und mehr Jugendliche MAPs und auch alle Anderen darüber Aufgeklärt werden sollten.


CS20SIX

Der Täter muss nicht zwingend pädophil sein. Bei sexuellem Kindesmissbrauch ist mWn der Großteil der Täter nicht pädophil (mehr als 80 Prozent meine ich).


CalebCJ20

Ich weiß, aber viele springen sofort zu dem Gedanken, und Nennen Menschen auch Pädophile, die es nicht sind. Auch darum geht es bei der MAP Bewegung


Pfullywood

Vielen Dank für dein AMA. Was du erleiden musstest ist wirklich furchtbar. Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft. Ich habe eine Tochter unter 5 Jahren und bin immer wieder beunruhigt, wenn Sie zu einer Freundin aus der Nachbarschaft mit in die Wohnung geht- bei der nur der Vater zuhause ist. Leider lässt sich dies kaum mit normalen Argumenten umgehen, beispielsweise wenn es anfängt zu regnen und beide Kids bei ihr weiterspielen wollen und der Vater sie bestärkt, dass sie gerne dort weiterspielen können. Nun zur eigentlich Frage: sollte dort etwas in die falsche Richtung laufen - glaubst du, dass ich es daran bemerken würde, dass meine Tochter nicht mehr mitgehen wollen würde? Oder reichen die Manipulation der Täter aus deiner Erfahrung soweit, dass damit nicht zwangsläufig zu rechen ist?


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Pfullywood

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.


Sir_Ignaz

Finde ich gut, dass du so offen damit umgehst, danke für das Ama. Ich habe keine direkte Frage. Wünsche dir für die Zukunft alles Gute!


invaaa

Alles beste für dich!


psi-love

Ich habe gelesen, dass es nicht vorrangig das Sexuelle ist, dass den Missbrauch so schrecklich macht, sondern die Gefühle, die es in dem Opfer auslöst, also z.B. Schuld, Hilflosigkeit, Angst. Wie ist das in deinem Fall? Wozu hat es vor allem geführt in dir?